Ultra-Mäx: 246 Kilometer auf den Spuren des griechischen Boten Pheidippides

Unser Projektleiter Online, Markus „Mäx“ Schubath, trotzte der Hitze und bewältigte die Strecke des Spartathlons 2019 in 35:12 Stunden.

Am letzten September Wochenende fand der 37. Spartathlon in Griechenland statt. Der Spartathlon ist ein Ultramarathon über eine Strecke von 246,8 km, der in Griechenland seit 1983 veranstaltet wird. Die historische Strecke von Athen nach Sparta muss dabei in einem Zeitlimit von 36 Stunden zurückgelegt werden.

Unser Markus "Mäx" Schubath beim Spartathlon in Griechenland

Zurückzuführen ist der Spartathlon auf den griechischen Boten Pheidippides, der 490 v. Chr., während der Perserkriege, von den Athenern nach Sparta geschickt worden sein soll, um bei den Spartanern um Hilfe bei der bevorstehenden Schlacht bei Marathon zu bitten. Angeblich begab er sich morgens auf die 246,8 km lange Strecke und kam am Abend des nächsten Tages an.

Im Oktober 1982 wollte John Foden diese historische Laufleistung rekonstruieren. Er schaffte es zusammen mit zwei Kameraden, von Athen nach Sparta auf der Originalstrecke, um die 36 Stunden zu laufen. Dies war die Geburtsstunde des Spartathlon, der seither jedes Jahr am letzten Freitag im September stattfindet.

Zur Teilnahme am Spartathlon ist es notwendig sich mit gewissen Zeiten zu qualifizieren. So muss man z. B. Nachweisen können innerhalb der letzten zwei Jahre einen 100 Kilometern Lauf in einer Zeit unter 10:00 h (Männer) oder 10:30 h (Frauen) Finishen oder Finisher eines Laufs von 200 bis 220 km unter 29 h (Männer) oder 30 h (Frauen) sein.

Schubath hatte sich die direkte Qualifikation, wo man 20% schneller wie die geforderte Zeit sein muss, bei der 2018er TorTour de Ruhr (230 km in 28:41 h) gesichert. Nun galt es sich noch für diesen Lauf bei der DUV (Deutsche Ultramarathon Vereinigung) anzumelden, da für deutsche Teilnehmer seit 2019 nur noch 30 Startplätze zur Verfügung stehen. Durch die direkte Qualifikation bekam Schubath ein sofortiges okay zum Start. Der Veranstalter des Spartathlon bietet ein „Rund um sorglos“ Paket für die Läufer an. Hier ist dann der Startplatz enthalten sowie die insgesamt 5-6 Übernachtungen inkl. Vollpension in Athen und Sparta. Des Weiteren gehört in dieses Paket dann noch die Busfahrt zurück nach Athen sowie die Finisher-Party mit Siegerehrung und kalt/warmen Buffet. Einzig um den Flug muss man sich noch selbst kümmern.

Wie Mäx den Lauf erlebt hat

„Am Mittwoch vor dem Lauf war es soweit und ich machte mich auf den Weg in Richtung Athen. Da man bei diesem Lauf die Möglichkeit hat an allen 75 Verpflegungsstationen einen Dropback mit persönlicher Verpflegung zu hinterlegen hatte ich mich dazu entschlossen, wie 2017 auch, wieder an jedem 5. Verpflegungspunkt etwas zu hinterlegen. 4 davon waren mit einer kompletten Laufgarnitur (Schuhe, Laufkleidung, Gels, usw.) bestückt, die „Kleineren“ jeweils nur mit Gels, zum „Auffüllen“ des mitgeführten Rücksackes. Warum etwas ändern, wenn es schon mal so gut funktioniert hat?

Markus Schubath beim Spartathlon

Für einen VP musste dann auch noch eine Stirnlampe hinterlegt werden. Hier entschied ich mich für den VP30 bei ca. 106 Kilometer. Da es gegen 19:30 dunkel wird sollte es rein rechnerisch mit etwa 12 Stunden bis dahin ausreichend sein. 

Am Mittwoch konnten die Startunterlagen abgeholt sowie am Donnerstag die Dropbags abgegeben werden. Da standen 75 Kisten, wo jeder seine Dropbags verteilen könnte, die dann an die jeweiligen VPs transportiert wurden. Am Donnerstagnachmittag/-abend gab es dann noch das Briefing für die Läufer.

Am Freitagmorgen um 5:45 Uhr war es dann soweit. Wir, das deutsche Team sowie weiter Läufer aus der Schweiz, Frankreich und den Niederlanden, wurden direkt am Hotel mit dem Bus abgeholt und an die Akropolis nach Athen gefahren.

Pünktlich um 7 Uhr fiel der Startschuss und die 377 Läufer setzten sich in Bewegung in Richtung Sparta. Zu diesem Zeitpunkt zeigte das Thermometer bereits 23 Grad und lies erahnen, was uns den Tag über erwartet.

Auf den ersten 81 Kilometern ging es in Richtung Korinth, wo es ein Zeitlimit von 9 1/2 Stunden gab. Dies hieß für uns Läufer, dass wir im Durchschnitt maximal 7:02 Minuten pro Kilometer benötigen dürfen. Hier muss man einfach Ruhe bewahren und auf keinen Fall zu schnell angehen.

Der erste Teil in Athen wurde hierbei auf einer Autobahn gelaufen. Anschließend gab es eine längere Passage an der Küste entlang, die sehr schön anzusehen und durch einen welligen Verlauf auch vom Laufen her sehr angenehm war. Mittlerweile kam die Sonne auch so richtig durch. Im Schatten dürften es so 28 – 30 Grad gewesen sein, in der knalligen Sonne natürlich umso mehr und da keine Wolke am Himmel war, kann man sich vorstellen, wie die Sonne „brannte“.

Auf den ersten Kilometern bin ich mit einen guten Lauffreund zusammen gelaufen, leider musste er nach rund 55 Kilometer „abreißen“ lassen, sodass ich dann allein weiter bin. Die Wärme hatte mir mittlerweile auch ziemlich zugesetzt und so kam ich in Korinth „erst“ 20 Minuten vor dem Zeitlimit an. Zu diesem Zeitpunkt war ich auch bereits am überlegen aufzuhören, zumal ja erst 1 Drittel der Strecke geschafft war. Ich nutze dann 15 Minuten, um ein wenig zu mir zu. Ich traf hier auf Ralf Simon, der für das deutsche Team über die DUV die Orga für uns vornimmt. Er sagte nur, dass das Zeitlimit ab jetzt „entspannter“ wird und wir nun gut 10 Minuten pro Kilometer Zeit haben. Irgendwie hat es da dann „Klick“ gemacht und ich bin 5 Minuten vor dem Cut-Off wieder auf die Strecke.

So lief es dann nach Korinth wieder gut, zumal ich auch wusste, dass es nun kühler wird und in die Nacht geht, die ja eh so ein wenig mein Ding ist.

Die Nacht verlief dann weiterhin problemlos und an allen VPs wurde man freundlich und zuvorkommend begrüßt und versorgt. Bei Kilometer 115 traf ich auf jemanden aus unserem Team. Wir haben uns dann zusammengetan und sind bis zum Ende auch zusammen gelaufen. Geteiltes Leid und so …

Die Nacht lief dann recht gut und wir konnten zusammen reichlich Kilometer hinter uns lassen. So bei Kilometer 160 ging es auf den gut 1.200 Meter hohen Sangas-Pass. Eine gute Abwechslung für die Beine. So langsam wurde es hell und das Ziel war mit gut 60 Kilometer auch nicht mehr weit.

Nachteil, die Sonne kam natürlich wieder durch und es sollte nicht minder heiß werden, wie am Vortag. An den VPs wurden uns neben Getränken und Essen auch Eiswürfel zur Verfügung gestellt. Unter der Mütze und in die Armlinge gestopft war dies für uns eine willkommene Abkühlung, die wir dankend annahmen.

Dann der Einlauf in Sparta. Die ganze Stadt ist hier in „Aufruhr“ und jeder Autofahrer hupt einem zu. Die Leute stehen am Straßenrand, auf ihren Balkonen, Klatschen und rufen Bravo … Begeisterung pur und das vom ersten bis zum letzten Läufer. Einfach fantastisch.

Der eigentliche Einlauf Richtung Ziel toppt dies noch. Hier springen einem Kinder entgegen, die einen „abklatschen“ wollen oder laufen noch ein Stück neben einem her. Einfach nur faszinierend und wunderschön, was da auf den letzten Metern abgeht. Dann steht sie da, die große Statue von König Leonidas, das Ziel des Laufes. Traditionell werden dem Leonidas bei der Ankunft die Füße geküsst. Man bekommt einen Oliven Kranz aufgesetzt und trinkt aus einem Kelch Wasser. Nach einer kleinen „Fotosession“ wird man zu einem Stuhl begleitet, wo man dann traditionell die Füße gewaschen bekommt. Sobald man hier fertig ist wird man in ein Taxi gesetzt und zu seinem Hotel gebracht.

Einfach wieder top organisiert!

Der Sonntagmorgen war dann zur freien Verfügung, wo man dann seine übrigen Dropbags vom Lauf abholen konnte, die bereits nach Sparta zurückgebracht wurden. Am Nachmittag wurden wir vom Bürgermeister von Sparta zu einem Mittagessen eingeladen, bevor es dann wieder in Richtung Athen ging.

Der Montag war bis zum Abend zur freien Verfügung und wurde zu etwas Kulturellem und Shopping in Athen genutzt.

Am Abend wurden wir dann zur Siegerehrung gefahren, wo wir jeweils als Teams zur Ehrung zusammen aufgerufen, um unsere Urkunde und Medaille zu erhalten. Daran anschließend gab es ein Kalt-/Warmes- Buffet und es wurde getanzt.

Mein Fazit zu meinem zweiten Spartathlon …

Markus Schubath im Ziel

Durch die Hitze (Ø 29° / Max. 38°) war es in diesem Jahr für Kopf und Körper ein „hartes Stück Arbeit“. Ich bin definitiv froh, dass ich in Korinth den Zuspruch und die Info von Ralf hatte und dann auch wieder auf die Strecke bin. Ich denke, dass die Ausfallquote von fast 50% (197 Finisher) viel über den Spartathlon 2019 aussagt.

Die Organisation war einfach wieder super und hat reibungslos funktioniert. Der Start auf der Akropolis und der Zieleinlauf in Sparta ist einmalig und hat mich auch in diesem Jahr wieder berührt.

Für mich war grundsätzlich das Ziel zu finishen, was ja auch gelungen ist. Die 8 Wochen reine Vorbereitung zum Spartathlon verliefen richtig gut, jedoch habe ich schon gemerkt, dass relativ wenige Laufkilometer im Jahr 2019 und mit nur einem Halbmarathon sowie einem 120 Kilometer Ultratrail als Wettkampf doch einiges gefehlt hat.

Ob ich wiederkomme? Keine Ahnung! Das diesjährige Finish ist quasi Qualifikation für die nächsten beiden Jahre … wer weiß …“

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Bilder: © Sparta Photography Club

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